Donnerstag, 9. März 2017
Frühlingserwachen in Alanya 2017

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Brief an die Künstler:

Hallo liebe Freunde - die ihr inzwischen wieder auf der ganzen Welt verstreut seit -, hier in Alanya, erleben wir gerade wunderschöne Frühlingstage*.

Azurblauer Himmel, türkisfarbenes Meer, weißer Strand, Paraglider in der Luft, dazu strahlender Sonnenschein und ein Thermometer, das fröhlich auf 40 Grad hüpft.
Ein Geschenk der Götter, Gottes, Allahs - oder wessen auch immer. Wir nehmen es gern an.

In Zusammenarbeit mit einer Heerschar Landschaftsgärtner hat die Stadtverwaltung, einen wunderschönen Park für Eure Skulpturen erschaffen. Tausende Narzissen, Tulpen, vor allem aber Hyazinthen verbreiten einen betörenden Duft.

Menschen, die ins Rathaus wollen, durchqueren den Garten. Andere kommen, nehmen auf den Ventilen der Trompete oder den Bänken Platz, verweilen, plaudern, lassen sich vom Anblick der bunten Vielfalt be- und vom berauschenden Duft verzaubern.


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Wieder andere schießen Fotos von sich oder / und Euren Skulpturen.


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Kleine Pfade - mit Carrara Marmorkies belegt - teilen die Beete und führen, einen Halbkreis zeichnend, an Euren Werken vorbei.


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Ein Ort der Begegnung und Freude.

Landschaftsgärtner bewachen den Park, damit niemand durch die Blumenrabatten läuft, oder Abfall und Zigarettenkippen anderswo hinwirft als in die eigens dafür aufgestellten Mülleimer und Aschenbecher. Bravo Alanya! So erzieht man Ignoranten. (Die Stadt ist voll davon. Es gibt jedoch auch jene, die sich für diese schämen.)

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* Von wegen Tage ... T a g ! Vier Tage Sturm sind angesagt, wenn auch bei moderaten Temperaturen. Weshalb ich erst Sonntag wieder in den Park kommen werde, um bei besseren Lichtverhältnissen, schönere Aufnahmen zu schießen.


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Einige Skulpturen haben die zweimonatige Regenzeit besser überstanden als andere - so Bursu's.


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Hoyoungs Figuren scheinen an Hepatitis erkrankt zu sein. Ein gelblicher Farbton hat Gesichter und Dekolletés überzogen.


© Kommentar:
Zwei Menschen, zwei Extreme: Schatten und Licht.

Die Figur im Vordergrund möchte sich nicht in die Seele schauen lassen. Fürchtet die eigenen Abgründe.

Die Figur im Hintergrund symbolisiert einen Menschen, der mit sich und der Welt im Reinen ist. Er ist glücklich, hat anderen Menschen etwas zu geben, seine Musik, und lebt auf der Sonnenseite des Lebens.


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Ulises hatte seine Skulptur mit brauner Farbe versehen. Das hat sie geschützt. Allein die Stahlkette hat beim Transport einen Abdruck hinterlassen.


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Auf Saeids Skulptur lassen sich zeitweilig reale Vögel nieder - davon zeugen ihre Hinterlassenschaften.


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Zigmunds Schlangen haben tatsächlich diverse Cracks erfahren. Die reparierten Stellen hingegen sind intakt geblieben. (Siehe Beitrag "... Zigmunds").


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... auch der Gesichtsausdruck ist nicht mehr ganz so freundlich wie noch vor zwei Monaten (siehe Foto unten). Welch Wunder! Schauen wir doch mal in den Spiegel, jetzt, Anfang März ...


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Als ich Marko den Zustand seiner Yogafigur beschreibe und ihm ein Foto der dilettantisch verarbeiteten Bruchstelle, dazu die chaotische Anordnung der Vögel, zusende, ist sein Kommentar:


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Soll wohl heissen: Es ist, um sich in der Kloschüssel zu ertränken.


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Ein "Spezialist" müsse die Reparaturen ausführen.

"Mein lieber Marko, wir haben hier drei Sorten Spezialisten: 1. Bauern, 2. Kriminelle, die aus welchen Gründen auch immer vom Staat hierher verfrachtet worden sind, und inzwischen eifrig Nachwuchs gezeugt haben, und 3. besagte 'Freunde', z.B. solche, die die Fenster in meinem Wohnzimmer eingesetzt haben, durch die es zieht wie Hechtsuppe. (Siehe Beitrag " Meine Arbeitsbedingungen...")

An einem Ort wie diesen, "Spezialisten" finden ... 😂

Allerdings kenne ich eine "SpezialistIn ", die durchaus imstande wäre die Vögel mit Holzhammer und Zange wieder an die vorgesehenen Positionen zu heften.

Harmonisch angeordnet würden sie - statt den Brustkorb im Kollektiv zu zerpicken - dann wieder das tun, wozu der Künstler sie erschaffen hat: den aufstrebenden Geist widerspiegeln...


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So schön sah sie vor dem Transport aus.

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