Mittwoch, 1. März 2017
13. Holzbildhauer Symposium, Yoga als Poesie

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Marko lebt in einer der gefährlichsten Regionen Mexikos. "La Bestia" fahre an seinem Ort vorbei. Ob ich schon von "La Bestia" gehört hätte ? fragt er mich am Abend 'seiner' Präsentation zu der auch ich wieder eingeladen bin. (Siehe Beitrag " 13 ... Zigmunds"

Natürlich, habe ich über "La Bestia" gelesen, Reportagen gesehen, von Schleusern, Drogenhandel, Entführungen und Morden am Rande der Strecke gehört.

"Tausende illegale Migranten besteigen jährlich die Waggons der Güterzuglinie, die vom Süden Mexikos bis an die Grenze der USA führt. "La Bestia" – das Biest – nennen sie den Zug, der für viele die große Hoffnung auf den amerikanischen Traum symbolisiert. Die Reise ist gefährlich: Diebstahl, Gewalt, Vergewaltigung gehören dazu. Und wer vom Waggon fällt, kommt kaum ohne schwere Verletzungen davon – wenn er überlebt. Doch das Ziel "El Norte", der Norden, ist in den Augen der Verzweifelten jedes Risiko wert. Die Ärmsten der Armen sehen keinen anderen Ausweg." (Zeit-online)

In letzter Zeit habe er mehrere bedrohliche Anrufe erhalten, erzählt Marko. Seine Frau sei entführt worden. Er solle Lösegeld zahlen. Fakes, wie es neudeutsch heißt. Die Angst bleibt.

Am Ende meiner einjährigen Weltreise war ich zu müde und erschöpft für die letzte Station, Mexiko. Von San Francisco kommend überflog ich das Land einfach. Die gigantische Hauptstadt im Sichtfeld unter mir vermittelte nicht den Eindruck etwas versäumt zu haben. Heute bin ich froh über die Entscheidung. Wer weiss, was mir in einem Zustand herabgesetzter Aufmerksamkeit - mit inzwischen mehr Gepäck als gewollt (Laptop und Printer) - zugestossen wäre.


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http://www.nashblog.net/2014/02/la-bestia-gefahrlichste-zugfahrt-mexikos.html?m=1
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Arbeitsvorlage


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Marko arbeitet direkt an der Absperrung, ist sehr kontaktfreudig und deshalb ein beliebtes Fotoobjekt. In den ersten Tagen frage ich mich, ob er je zum arbeiten kommen wird.


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©Marko Moreno

Eines von Markos Lieblingsfotos.


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Am Tag des Kinder-Workshops.


© Marko Moreno


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© Marko Moreno

Vrikishasana, der Baum, heißt diese Gleichgewichtsübung im Yoga


© Marko Moreno


© Marko Moreno

Yoga esta poesia, Yoga ist Poesie, schrieb jemand in einem Kommentar zu der Skulptur. Wie wahr.


© Marko Moreno

Vögel aus einer Metallplatte gesägt.


© Marko Moreno

"Der Baum (Vrikshasana): Tief in der Erde verwurzelt wächst er hoch in den Himmel. Oft hunderte von Jahren alt und trotzdem wirkt er von Jahr zu Jahr noch stabiler und kräftiger. Beneidenswert oder?

Wir Menschen können uns diese Eigenschaften zumindest im Yoga ein wenig aneignen. Das gleichnamige Asana „der Baum“ (Vrikshasana oder Vriksha Asana) macht bewusst, dass wir diese Verwurzelung auch ich täglichen Leben brauchen, um Stabilität und Aufrichtung zu finden. Passend zum Frühling: Rauf auf die Yogamatte, tote Äste und Laub abwerfen und neu aufblühen.

Wirkung und Symbolik

Der Baum ist eine Gleichgewichtshaltung aus dem Stand, der richtig ausgeführt ein wunderbares Gefühl von innerer Ruhe vermittelt. Vrkshasana steht für Standfestigkeit, feste Verwurzelung mit der Erde, Ruhe und Kraft. Der Baum ist ein Symbol für Lebenskraft. Besonders in unseren Breitengraden zeigen Bäume die Veränderung des Lebens. Den Strömungen des Lebens ausgesetzt lehrt uns der Baum in unserer Mitte zu bleiben, aber auch nachgiebig und flexibel zu bleiben." (gesundheit-Blog.at)

Mythologischer Hintergrund

"Ravana, der mythische antagonistische König von Lanka im Ramayana, entführte Königin Sita *, um sie zu seiner Frau zu machen. Er bot ihr alles an, was sie wollte, und schlug sogar vor, sie zu seiner Hauptfrau zu machen, nur um abgelehnt zu werden.

Gewohnt seinen Weg zu gehen, hatte er natürlich angenommen, dass er ihr gefallen würde, aber sie bestand darauf, dass sie eine Gefangene sei und kein Gast - und dass Rama, ihr Mann, sie finden und ihn bestrafen würde. Entschlossen, sagte er ihr, dass er ein Jahr lang jeden Tag denselben Vorschlag machen werde. Wenn sie ihn nicht akzeptieren würde, würde er sie am Ende des Jahres töten und verspeisen.

Bis sie akzeptierte, war sie gezwungen, in den Wäldern zu leben, unter den Aschenkbäumen um den Palast. Jeden Tag würden seine tierischen Diener mit ihrem Kopf spielen, sie verspotten und verführen, bis sie Ravanas Vorschlag annehmen und mit ihm in den Palast gehen würde.

Jeden Tag stand sie unter den Aschenkelbäumen, atmete langsam und sang Ramas Namen bei jedem Schlag ihres Herzens und konzentrierte sich auf ihre drishti.**

Als Tochter des Bhumi Devi - die Erde selbst - war sie verwurzelt und eins mit ihr. Als Symbole der Geduld, die sich in Zeiten des Wandels festhielten und von innen wuchsen, standen die Bäume bei ihr, bis schließlich eines Tages Rama Hanuman schickte, um sie zu finden." (Wikipedia, aus dem engl. übersetzt.)



* http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Sita.html

** Das Sehen, Erblicken, Schauen, Erschauen (mit dem körperlichen oder geistigen Auge).

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