Sonntag, 5. Februar 2017
13. Holzbildhauer Symposium, Hoyoung Im. Wer nichts sieht, wird nicht gesehen.

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Wer den Entwurf auf der Abb. betrachtet, sieht, dass Hoyoung den rechten Fuss der Skulptur zurückversetzt hat und ihn nur ein kleinwenig, fast scheu, unter dem Umhang hervorschauen lässt ...


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Ich fragte Hoyoung ob sie es gewohnt sei vor Publikum zu arbeiten. Nein, sie sei froh im Hintergrund schaffen zu dürfen.


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Unter "Zigmunds" hatte ich bereits etwas zu Hoyoung Im, ihrer Arbeit, ihren Gedanken, geschrieben.

Als ich sie fragte, was sie uns durch ihre Skulptur sagen wolle, meinte sie, dass bei Menschen die nichts sehen würden die übrigen Sinne ausgeprägter seien.

Ich nahm die Antwort hin, fand sie aber sehr unbefriedigend, ihrer nicht würdig und ahnte, dass es eine tiefere Ebene geben müsse über die sie keine Auskunft geben will.

Wer ihre Skulpturen 'Ein Mädchen an der Grenze zwischen Ideal und Wirklichkeit ', oder ' standing on the boundery ' gesehen und den Text dazu gelesen hat, versteht was ich meine. Sie ist zu intellektuell und zu tiefgründig, als dass sie sich mit oberflächlichen Betrachtungen abgeben würde.

Mir war Hoyoung Kamerascheu aufgefallen.

In einigen Gebieten dieser Welt, so in abgelegenen Gebirgsregionen Vietnams, wo Aberglaube die Menschen beseelt, heißt es, dass durch ein Foto dem Menschen die Seele geraubt werde.

Von der Mystikerin Hildegard von Bingen, 12. Jh., stammt der Satz 'Die Augen sind die Fenster der Seele'. Wie sehr wir unsere Gefühle auch verbergen wollen, unsere Augen verraten uns. Immer.

Kinder glauben, sie seien unsichtbar, wenn sie sich die Augen zuhalten.

"Woran machen die Kinder »Unsichtbarkeit« fest? Daran, selbst nichts sehen zu können? Oder geht es um die Tatsache, dass ihre Augen vor dem Blick des anderen verborgen sind?" *

Im Experiment bekamen Kinder wie bei 'Wetten dass ...?' eine undurchdringliche Brille aufgesetzt.

"Hielten die Kinder sich für total unsichtbar, wenn sie diese Brille trugen? Interessanterweise antworteten vier Fünftel von ihnen auf die Frage »Kann ich deinen Kopf sehen?« mit »Ja«. Ähnlich war die Reaktion, als man die Brillen einer dritten Person, nennen wir sie Sandy, aufsetzte. Wenn Sandy die undurchsichtige Brille trug, bestätigten die Kinder, dass sie ihren Körper sehen konnten. Auf die Frage »Kannst du Sandy sehen?« antwortete die große Mehrheit jedoch mit »Nein«. Diese Versuche werteten die Forscher als erstes Anzeichen dafür, dass die Augen des anderen für die Kinder bei ihrer Vorstellung von Sehen eine wichtige Rolle spielen." (...)

"Man sieht in der Vorstellung der Kinder nur jemanden, den man selbst anschaut. Werden kleinere Kinder aufgefordert an einer Person vorbei zu schauen und gefragt ob diese Person sie sehen könne antworte die Gruppe, die an Unsichtbarkeit mit geschlossenen Augen glaubte "Nein". ( ... )

Ich »sehe« einen anderen Menschen nur, wenn ich ihm in die Augen schauen kann.

Diese Überzeugung ist so stark, dass viele Kinder das Augenzuhalten als eine gute Strategie fürs Verstecken ansehen."

(8. November 2012 / DIE ZEIT Nr. 46/2012 )


Mit diesem Wissen im Gepäck wünsche ich jedem Betrachter von Hoyoung's Werk viel Spaß bei der Interpretation.


Übrigens bekam Hoyoung Im als Einzige ein 'Like' von Berika, der Professorin aus Mersin. (Siehe Beitrag "12. Bildhauer Symposium".)


* Zu diesem Thema gibt es interessante Forschungen der Universität Cambridge und Standfort, aus den achtziger Jahren.)


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... an der fertigen Skulptur ist der rechte Fuß völlig vom Umhang verdeckt.


Füße sind der ehrlichste Teil unseres Körpers, sie stehen für das Unbewusste.

(Ist Ihnen schon einmal aufgefallen wie ungern Männer ihre Füße zeigen ? Tennissocken und Sandalen ... Wie ungern sie in die Fußreflexzonentherapie gehen. Es ist interessant zu sehen, wie hoch der Männeranteil in den Kursen ist, 0 -10 %.)

Die Füsse erzählen mir, die ich dieses Thema seit 10 Jahren als Hobby beackere, die wahren Lebensgeschichten. Wie das Leben war und aktuell aussieht. Der Mund hingegen erzählt oft faustdicke Lügen bzw. das erwünschte, erträumte, idealisierte Leben.

Hoyoung versteckt den 'rechten' Fuß, der mit der linken Hirnhälfte korrespondiert. Die linke Hemisphäre " ist spezialisiert auf viele – aber nicht alle – Sprachprozesse. Links wird etwa die motorische Sprachumsetzung gesteuert, für die tausende kleinster Muskelpartien angesprochen werden müssen. Auch für abstrakte Begriffe wie Freiheit oder Liebe ist überwiegend die linke Hirnhälfte zuständig."


Der linke Fuss zeigt einen leichten Hallux Valgus, etwas gerötet - akut. Zeichen dafür, dass diese Personen es allen Recht machen will - auch jetzt.



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An Zigmunds Schlangen hatte mir Ulises gezeigt, wie wunderbar jener die Bruchstellen bearbeitet hat. Als ich sie Hoyoung zeige, sagt sie, sie würde 'gecrackte' Stellen naturbelassen. Es gefiele ihr besser. Außerdem seien die Stämme zum Verarbeiten eigentlich noch zu feucht gewesen, die Stellen würden wieder aufreißen.

Quod esset demonstrandum, was zu beweisen wäre. Werde dieser Tage nachschauen gehen, denn die Skulpturen haben auf einem Platz vor dem Rathaus überwintert.


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Hoyoung mit Bürgermeister von Alanya

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Was für interessante Sachen Sie momentan erleben und sehen dürfen!

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Interessant - für mich - ist es lediglich im Monat November, danach herrscht intellektuelle Ödnis.

Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um eine bäuerliche Region in die, wie mir meine Nachbarin erzählte, zu früheren Zeiten sehr viele Kriminelle verfrachtet worden seien.

Das erklärt mir endlich die hohe kriminelle Energie die hier vorherrscht, die von Kurden (Geldwäsche etc.) und Zigeunern, meinen direkten Nachbarn (Katzenmörder ?), noch befeuert wird.


Von vielen Residenten wurde mir versichert, dass es in anderen Regionen der Türkei anders zuginge.

Deutsche passen sich wunderbar an. Oder anders gesagt, diese Region zieht besonders jene an, die ihr Vermögen auf nicht sehr koschere Art angehäuft haben. Andererseits leben hier viele 'low budget' Renter. (Für Alkohol reicht's seltsamerweise immer).

Natürlich gibt es auch die Ehrlichen und Ehrbaren.

Intellektuelle zieht es eher nach Istanbul ... oder ins Ausland.

Übrigens Touristen bekommen diese Energien kaum zu spüren. Die machen sich erst bemerkbar, wenn man/frau auf Wohnungsuche geht. Selbst die Türken bezeichnen die Besitzer von Emlaks, Immobilienbüros, als ' Verbrecher '. (Ist es in Deutschland anders ?)

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Die Arbeit deiner vietnamesischen Freundin finde ich speziell interessant.

Immobilien-Makler sind wohl überall gleich, alles Mafia!

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Sie ist Koreanerin.

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Oh, Entschuldigung!
Da muss ich was verwechselt haben, tut mir leid!

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